deutscher Schriftsteller, Dichter und Herausgeber; Mitglied der "Gruppe 47"; Gründungsherausgeber der Zeitschrift "Kursbuch" (1965-1975); Herausgeber der Buchreihe "Die andere Bibliothek" 1985-2004; als Autor v. a. bekannt für Lyrik und zeitkritische Essays; auch Romane, Theater- u. Rundfunkarbeiten; galt als einer der einflussreichsten Intellektuellen der Bundesrepublik neben Günter Grass und Jürgen Habermas
* 11. November 1929 Kaufbeuren/Allgäu
† 24. November 2022 München
Herkunft
Hans Magnus Enzensberger wurde 1929 in Kaufbeuren/Allgäu geboren und wuchs mit drei jüngeren Brüdern in Nürnberg auf. Sein Vater war Fernmeldetechniker, die Mutter arbeitete als Erzieherin. E.s Bruder Christian (1931-2009), ein Anglistikprofessor, wurde auch als Übersetzer und Autor bekannt.
Ausbildung
Ab 1942 besuchte E. Gymnasien in Gunzenhausen und Oettingen. 1945, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, wurde er vom NS-Regime noch zum "Volkssturm" eingezogen. Nach Kriegsende schlug er sich mit Schwarzhandel durch und verdingte sich als Dolmetscher bei den amerikanischen und britischen Besatzern, bevor er 1949 in Nördlingen das Abitur ablegte. Er studierte Literaturwissenschaft, Sprachen und Philosophie in Erlangen, Freiburg/Br., Hamburg und Paris (Sorbonne). 1955 promovierte E. in Erlangen zum Dr. phil. ("Über das dichterische Verfahren in Clemens Brentanos lyrischem Werk").